Saarbrücken, 7. Februar 2025 – Die von Revierwende Saarland organisierte Podiumsdiskussion zur Bundestagswahl stieß auf großes Interesse und regte zahlreiche Diskussionen zu entscheidenden Zukunftsfragen für das Saarland an. Rund 80 Teilnehmerinnen und Teilnehmer verfolgten die lebhafte Debatte am 5. Februar 2025 im VHS-Zentrum Saarbrücken, bei der prominente Kandidierende unterschiedlicher Parteien ihre Positionen zu drängenden industrie- und wirtschaftspolitischen Themen präsentierten.
Im Zentrum der Diskussion standen der notwendige Strukturwandel in der Stahlindustrie, die Entwicklung nachhaltiger Energiekonzepte sowie die Sicherung und Schaffung guter Arbeitsplätze mit erweiterten Mitbestimmungsrechten. Diese Themen spiegeln die zentralen Herausforderungen wider, vor denen die Region derzeit steht.
Zu Beginn der Veranstaltung richtete Timo Ahr, stellvertretender Vorsitzender des DGB Rheinland-Pfalz/Saarland, ein Grußwort an die Teilnehmenden und betonte darin: „Gerade das Saarland im Herzen von Europa ist stark vom Strukturwandel betroffen. Die Wirtschaftsstruktur in unserer Region, aber auch in Deutschland verändert sich rasant. Wirtschaftsbereiche, die über Jahrzehnte Stabilität und gute Arbeitsplätze geboten haben, befinden sich im Umbruch. Der Strukturwandel muss sozial gerecht und nachhaltig gestaltet werden und dafür braucht es dringend sichere politische Rahmenbedingungen – insbesondere auch auf Bundesebene. Mehr Tarifbindung sowie bezahlbare Energiepreise für Unternehmen und die Menschen in unserem Land sind dringend erforderlich. Angesichts des Investitionsbedarf von mindestens 600 Milliarden Euro in den nächsten zehn Jahren, ist eine Reform der Schuldenbremse unerlässlich, um diesen Strukturwandel langfristig zu meistern.“
Marco Rupprecht: betonte die entscheidende Rolle der Beschäftigten und der betrieblichen Mitbestimmung für die erfolgreiche Transformation der saarländischen Wirtschaft. Die Beschäftigten erwarten zu Recht eine stabile und zukunftsorientierte Bundesregierung, die die bisherigen Bemühungen anerkennt, klare und verlässliche Rahmenbedingungen schafft und nicht weiter zur Verunsicherung der Menschen im Land beiträgt. Zudem ist es entscheidend, dass wir den vollen Schutz und Einsatz dafür gewährleisten, dass zukünftig grüner Stahl abgenommen wird und billiger Stahl zurückgedrängt wird. Nur so können wir eine nachhaltige und zukunftsfähige Industrie fördern.“
In der offenen Fragerunde hatten die Besucherinnen und Besucher Gelegenheit, ihre Anliegen und Fragen direkt an die Podiumsteilnehmenden zu richten. Die rege Teilnahme zeigte das große Interesse an einem nachhaltigen und sozial verantwortungsvollen Wandel in der Industriepolitik.
Stimmen aus dem Publikum: Viele Teilnehmende lobten die Veranstaltung als wichtigen Impulsgeber für den Dialog zwischen Bürgerinnen und Bürgern sowie der Politik. „Es war inspirierend zu sehen, wie engagiert die Kandidierenden auf die Herausforderungen eingegangen sind, die unser Saarland betreffen“, kommentierte ein Besucher.
Die Veranstaltung verdeutlichte die dringende Notwendigkeit einer zukunftsorientierten Industriepolitik, die sowohl ökonomische als auch ökologische und soziale Aspekte berücksichtigt.