Unter dem Titel „Wir im Strukturwandel – für eine gute Zukunft in der Lausitz“ trafen sich am 13. November 2024 45 Interessierte aus Betrieben, Gewerkschaften, Zivilgesellschaft, Politik, Wirtschaftsförderungen und Verwaltungen im Soziokulturellen Zentrum Telux in Weißwasser. Beim Fachtag der Lausitzer REVIERWENDE diskutierten sie über arbeitsorientierte Handlungsansätze und nachhaltige Regionalentwicklung. Neben thematischen Arbeitsgruppen zu Arbeitszeitmodellen, ausländischen Fachkräften, Kreislaufwirtschaft und regionalen Entwicklungen in der Lausitz gab es Impulse zu demographischen Entwicklungstrends und ihren Folgen sowie dem aktuellen Stand des Strukturwandels in der Region.
Zum Einstieg machte Gregor Holst vom IMU-Institut Berlin in einem „Faktencheck: Die demografische Entwicklung als Treiber der aktuellen Fachkräftelage in der Lausitz“ deutlich, welche Herausforderungen die langen Zyklen des demografischen Wandels für Betriebe und Verwaltungen in der Lausitz mit sich bringen und skizierte konkrete Handlungsansätze zur Erschließung von Fachkräftepotenzialen für die Region. -> Nachlesen
Marko Schmidt, Teamleiter der Revierwende Lausitz, stellte in seinem Vortrag den Strukturwandel in der Lausitz auf den Prüfstand und zeichnete für dessen zeitlichen Verlauf das symbolische Bild eines „Marathons“: Sei man 2019 mit dem Beschluss der Kohlekommission über Milliardenförderungen für die deutschen Braunkohlereviere losgelaufen, ist man jetzt bei der Umsetzung bis 2038 etwa bei einem Viertel der Strecke – kurz vor der ersten Versorgungsstation. -> Nachlesen
Der Fachtag erschien als eine Art Versorgungsstation, bei der sich die Teilnehmenden mit aktuellen Zahlen und beim Erfahrungsaustausch auffrischen und mit neuen Ideen und Impulsen für die Gestaltung der Arbeitswelt und der Region im Strukturwandel stärken konnten. In vier Arbeitsgruppen widmeten sie sich neuen Arbeitszeitmodellen, Integrationsbedarfen für ausländische Fachkräfte, Potenziale einer Kreislaufwirtschaft in der Lausitz und nachhaltiger Regionalentwicklung. Dabei wurden jeweils konkrete Ansätze für die betriebliche Arbeit und die politischen Debatten auf dem Weg zur Umsetzung der gesetzten Ziele gewonnen. Alle Teilnehmenden bekräftigten, dass sie die Transformation nutzen wollen, um die Lausitz als lebenswerte und innovative Region weiterzuentwickeln. Dabei wird der Strukturwandel mehrheitlich als Chance begriffen, auch gerechtere, mitbestimmte und nachhaltigere Arbeitsbedingungen in der Region zu stärken und langfristig zu etablieren.
In der Arbeitsgruppe 1 „Zeit für neue Zeiten – Wandel von Arbeitszeitpräferenzen und -modellen“ wurden über die individuelle und kollektivrechtliche Gestaltung der Arbeitszeit gesprochen. Dabei wurden die Erwartungen an eine 4-Tage-Woche und die damit verbundenen gesellschaftlichen und branchenspezifischen Voraussetzungen diskutiert. -> Nachlesen
Arbeitsgruppe 2 „Ausländische Fachkräfte – eine Lösung der angespannten Personallage in der Lausitz“ widmete sich den rechtlichen Rahmenbedingungen für die Anwerbung und Integration ausländischer Fachkräfte. Thematisiert wurden auch die sozialen und persönlichen Erwartungen und Herausforderungen rund um dieses wichtige Instrument, um dem steigenden Bedarf an Fachkräften in der Region zu begegnen. -> Nachlesen
In Arbeitsgruppe 3 „Regional & Neutral: Nachhaltigkeit im Betrieb mit Kreislaufwirtschaft neu gedacht“ richteten die Teilnehmenden den Blick auf das noch recht neue Thema der „Circular Economy“. Diskutiert wurde, welche Vorstellungen sich hinter dem Schlagwort verbergen, welche ökonomischen und ökologischen Treiber dahinterstehen und wie eine betriebliche und regionale Strategie hin zu einer funktionierenden Kreislaufwirtschaft aussehen könnte. -> Nachlesen
Arbeitsgruppe 4 „Meine Lausitz, Meine Zukunft: Die Lausitz im Spannungsfeld nachhaltiger Regionalentwicklung“ fokussierte auf die Erwartungen und Ansprüche der Teilnehmenden an die regionale Entwicklung in der Lausitz. Im Verlauf der Arbeitsgruppe wurden konkrete Handlungsfelder identifiziert sowie konkrete Maßnahmen und Strategien zur Umsetzung der ermittelten Bedarfe aus Beschäftigtenperspektive diskutiert. -> Nachlesen
Wir bedanken uns herzlich bei allen Teilnehmenden für die bereichernden Diskussionen, den konstruktiven und produktiven Austausch sowie bei allen Beteiligten für die Vorbereitung und gelungene Umsetzung des Fachtages. Wir freuen uns, in der nahen Zukunft an die Debatten anzuschließen und die Vernetzung zwischen so vielfältigen Akteuren weiter voranzutreiben.
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