Nachlese:
Zwischen Strukturwandel und Versorgungsalltag – Impulse für ein zukunftsfähiges, alternsgerechtes Gesundheitswesen in der Lausitz
Wie gelingt es, das Lausitzer Gesundheitswesen – und mit ihm die Arbeitswelt seiner Beschäftigten – zukunftsfähig zu gestalten, während tiefgreifende Veränderungen im Gange sind? Mit dieser Frage beschäftigten sich am 11. August 2025 im Neuen Schloss im Muskauer Park engagierte Betriebs- und Personalräte sowie Mitglieder von Mitarbeitervertretungen aus Lausitzer Gesundheitseinrichtungen. Die historische Kulisse aus Schlossarchitektur und Landschaftskunst bot den passenden Rahmen für das nunmehr neunte Treffen des REVIERWENDE Betriebs- und Personalräte-Netzwerks „Gesundheit in der Lausitz“. Im Mittelpunkt: die regionale Entwicklung, die Sicherung der Gesundheitsversorgung – besonders auch in ländlichen Raum – sowie innovative Ideen und konkrete Handlungsansätzen für ein zukunftsfähiges, alternsgerechtes Gesundheitswesen.
Strukturwandel im Fokus
Zu Beginn nahmen Markus Cording (Landratsamt Görlitz – Projektkoordinator ambulante & stationäre medizinische Versorgung) und Sebastian Scholl (MUL-CT, Beauftragter Modellregion Gesundheit Lausitz in Brandenburg) die Teilnehmenden mit auf eine Reise durch die aktuellen Veränderungsprozesse des Lausitzer Gesundheitswesens. Von Telemedizin über neue Ausbildungswege und den Aufbau der Medizinischen Universität Lausitz – Carl Thiem bis hin zu innovativen Versorgungsstrukturen – die „Gesundheitsmodellregion Lausitz“ nimmt Form an. Neben Prävention, Nachhaltigkeit und Versorgungssicherheit betonten sowohl Herr Cording als auch Herr Scholl, wie wichtig der Dialog zwischen allen Beteiligten ist. Diese Botschaft trifft auf offene Ohren: Die Arbeitnehmervertretungen setzen sich von je her für ihre Kolleg:innen ein und wollen gemeinsam mit Arbeitgebern innovative und nachhaltige Veränderungen voranbringen – angefangen mit konkreten Verbesserungen in den eigenen Einrichtungen.
Arbeiten in einer älter werdenden Belegschaft
Im zweiten Schwerpunkt rückte das Thema alternsgerechtes Arbeiten ins Zentrum. Steigende Belastungen, längere Lebensarbeitszeiten und eine alternde Belegschaft erfordern vorausschauende, präventive und ganzheitliche Ansätze in der Arbeitsgestaltung. Als praxisnahes Werkzeug lernten die Teilnehmenden die Kurzbefragung kennen. Sie ist ein kompaktes und hilfreiches Instrument, um gezielt Belastungen am Arbeitsplatz zu erfassen und daraus Verbesserungen abzuleiten.
Ein Netzwerk, das trägt
Bekannte und neue Gesichter kamen bei diesem Treffen wieder zu einer lebendigen Runde zusammen. Erfahrungen aus Krankenhäusern, Pflegeeinrichtungen und Rettungsstellen flossen ebenso in den Austausch wie frische Perspektiven. Die Mischung aus Fachinput, persönlichen Einblicken und kollegialer Atmosphäre zeigte deutlich: Das Lausitzer Gesundheitswesen hat nicht nur Herausforderungen, sondern vor allem Menschen, die sie mutig und gemeinsam angehen wollen.