H2 – WER GIBT STOFF? VON DER KOHLE ZUM WASSERSTOFF
Stand, Chancen und Herausforderungen in der Energieregion Lausitz
Zum 5. Netzwerktreffen „Energie und Versorgung“ am 25. September 2024 in Cottbus
Wie weit ist die Wasserstoff-Technologie? Was ist grüner Wasserstoff überhaupt und welche Chancen und Herausforderungen sind hiermit für die Energieregion Lausitz verbunden? Welche neuen Geschäftsfelder ergeben sich und können Betriebsräte aus der Kohleregion darauf setzen, dass mittelfristig Arbeitsplätze entstehen, die im Rahmen des Strukturwandels genutzt werden können? Welche Jobs entstehen mit Hilfe des neuen Energieträgers und welche Qualifikationen werden in dem Themenfeld in Zukunft benötigt?
Diese wichtigen Fragen bewegten die Teilnehmenden des Netzwerks Energie und Versorgung, welches sich im Wesentlichen aus Interessenvertretern und Gewerkschaftsvertretern der Energiebranche – unterschiedlicher Gewerkschaftszugehörigkeit – zusammensetzt, im Rahmen ihres letzten Treffens im DGB-Haus in Cottbus.
Durch einen interessanten Input und die anschließende Diskussion mit vier Experten unterschiedlicher Institutionen aus Brandenburg und Sachsen (Tobias Richter -Hypos, Jens Krause – DurcH2atmen, Dr. Ben Schüppel – RefLau, Daniel Menning – REVIERWENDE Mitteldeutschland) ergaben sich wertvolle Einblicke in die Praxis, welche zeigten, dass es in der Lausitz inzwischen zahlreiche Projekte und Forschungsvorhaben zum grünen Wasserstoff gibt.
Deutlich wurde, dass gerade der Kohleausstieg ein wichtiger Anstoß dafür war, dass die Lausitz sich in konkreten Einzelprojekten mit der Energiewende befasst und mit der Wasserstoffwirtschaft ein Alleinstellungsmerkmal erwerben kann. Der spannende Austausch mit den Experten zeigte aber auch die Hürden auf, die dazu führen, dass viele H2-Projekte noch hinter dem Plan zurück liegen. Dazu gehören nicht nur technologisch noch nicht final geklärte Fragestellungen, sondern vor allem auch bürokratische Hürden sowie politische Planungssicherheit über Legislaturperioden hinweg. Diese Unsicherheit über die benötigte Anzahl von Arbeits- und Fachkräften in diesem Bereich führt auch dazu, dass es noch unscharf ist, welche Art von Qualifikation – die immer passgenau erfolgen sollte – in welchem Umfang benötigt wird.
Gewerkschaften stellen in diesem Kontext ein wichtiges Scharnier zwischen Politik, Forschung und Unternehmen samt ihrer Beschäftigten dar, um für Impulse und Akzeptanz bei der Umsetzung von Wasserstoffstrategien zu sorgen.
„Dekarbonisierung ist eine Chance, auch wenn wir noch nicht so weit sind“ – war ein Fazit aus dem Teilnehmenden-Kreis.
Das nächste Netzwerktreffen ist für das kommende Jahr geplant und findet voraussichtlich Ende Januar 2025 statt.
Das genaue Datum, Ort, Themen und Agenda werden so rechtzeitig bekannt gegeben, dass die Gremien in der Lage sind, ihre entsprechenden Beschlüsse zu fassen.