Generationen im Gespräch: Ausbildung gemeinsam neu denken
Wie gewinnen wir junge Menschen für die Ausbildung? Wie halten wir sie in der Region? Und wie gelingt der Generationendialog in Zeiten des Strukturwandels? Diese Fragen standen im Mittelpunkt des Dialogs der Generationen am 5. Juni 2025 in der Go Be Transformationswerkstatt in Görlitz. Eingeladen hatte das Revierwende-Projekt, das Ausbildungscluster „Zukunftsmacher“ und das IMU-Institut.
Der Druck wächst – die Lösungen auch
Die Lausitz steht vor enormen Herausforderungen: 30 % weniger Erwerbstätige seit 2005, weitere 30.000 Fachkräfte werden altersbedingt bald fehlen. Ausbildung wird damit zur Schlüsselfrage der Zukunft.
Was die junge Generation braucht
Impulse von der TU Berlin durch Marcus Eckelt, die Shell-Jugendstudie und Erkenntnisse der Lausitzer Jugendbefragung 2025 machten klar: Wer Jugendliche für die Lausitz begeistern will, muss ihnen bieten:
- Sinnvolle Aufgaben und nachvollziehbare Erklärungen
- Stabile Perspektiven und Sicherheit
- Wertschätzung, Mitgestaltung und moderne Lernbedingungen
- Bezahlbaren Wohnraum und attraktive Freizeitangebote
Dialog auf Augenhöhe
In vier Arbeitsgruppen diskutierten Azubis, Ausbilder, Gewerkschafter und Unternehmensvertreter offen und respektvoll über Werte, Kommunikation und neue Anforderungen. Über alle Branchen hinweg vom Gesundheitssektor, über die Stadtbibliothek bis hin zu Industrie und Polizei wurde deutlich: Ausbildung ist keine Einbahnstraße. Junge Menschen wollen verstehen, mitgestalten und Verantwortung übernehmen – wenn man sie lässt.
Best Practice: Siemens Energy
Wie Ausbildung gemeinsam mit der Gen Z gelingt, zeigte Siemens Energy: Hier wurden die Azubis aktiv in die Gestaltung ihrer Ausbildung eingebunden. Das Ergebnis: mehr Motivation, bessere Ergebnisse und stärkere Bindung an den Betrieb.
Fazit: Ausbildung als Gemeinschaftsaufgabe
Ausbildung muss aktiv gestaltet werden – mit allen Generationen, auf Augenhöhe und mit einem offenen Ohr für neue Ideen. Es war eine gewinnbringende Veranstaltung, die nach dem gelungenen Auftakt unbedingt in die Vertiefung gehen sollte – vielleicht sehen wir uns schon in der zweiten Jahreshälfte zu einer Folgeveranstaltung wieder.
Dokumentation der Veranstaltung
Hier geht es zum Beitrag der Zukunftsmacher Linked In
Photos: Paul Glaser