Für den gewerkschaftsübergreifenden Austausch zu „Personalentwicklung und Qualifizierung“ trafen sich am Donnerstag, dem 23.01.2025, 16 Betriebsräte mit Vertretern von DGB, IG Metall und IG BCE sowie Revierwende im Startblock B2 in Cottbus. Die „Innovationswerkstatt“ war das zweite Revierwende-Treffen von Arbeitnehmervertretungen aus Unternehmen, die in der Lausitz als Zuliefer- und Dienstleister für die LEAG tätig sind und daher vor vergleichbaren strukturellen Herausforderungen stehen. Die Betriebsräte aus insgesamt zehn Betrieben tauschten sich über die aktuelle betriebliche Situation bei der Fachkräfteentwicklung, -sicherung und -gewinnung aus. Zudem wurden betriebliche Erfahrungen und Aktivitäten zu Bereichen wie Ausbildung, Prämiensystemen oder Recruiting-Strategien vorgestellt.
In einzelnen Arbeitsgruppen diskutierten die Teilnehmenden weitere Ansätze und Lösungsmöglichkeiten für das Themenfeld. Dabei gaben Ralf Köhler für die IG Metall (Bezirk Berlin-Brandenburg-Sachsen) und Anis Ben-Rhouma (Bezirk Lausitz) Inputs zu tarifvertraglichen Instrumenten und Werkzeugen aus dem Betriebsverfassungsgesetz (BetrVG). So sieht das BetrVG für die Personalplanung, Weiterbildung und Entwicklung abgestufte Rechte der Anhörung, Mitwirkung und Mitbestimmung vor. Tarifverträge legen häufig zusätzliche Möglichkeiten der Qualifizierung fest, die in der Realität noch stärker genutzt werden sollten. Zudem bieten Tarifverträge nicht zuletzt über die Verbesserung der Entgelte das Potential, Mitarbeiter zu gewinnen und zu halten.
Am späten Vormittag stellten Constance Huras und Ann Virgina Schulze vom Lausitzer Zukunftsteam der Bundesagentur für Arbeit arbeitsmarktpolitische Instrumente für Arbeitgeber vor, mit denen Qualifizierung und Weiterbildung unterstützt werden. Ein Fokus lag dabei auf dem seit 2024 existierenden Qualifizierungsgeld für vom Strukturwandel betroffene Unternehmen.
Mit den vorgestellten Ansätzen, Instrumenten und Unterstützungsmöglichkeiten können Betriebsräte das Thema von verschiedenen Seiten aus proaktiv angehen und so dazu beitragen, dass die Betriebe ein zukunftsfähiges und langfristiges Personalmanagement betreiben. Entscheidend ist und bleibt die betriebliche Durchsetzung, bei der auch die Revierwende begleiten kann.
Wenn Sie interesse an einer Zusammenarbeit haben sprechen Sie uns gern an!