Am 07.06.2022 haben wir unser Revierwendebüro mit rund 100 Gästen aus DGB, Gewerkschaft, Betriebsräten, Politik, Unternehmen und Zivilgesellschaft eröffnet. Unter unseren Gästen waren u.a. die stellvertretende Vorsitzende DGB–Sachsen Daniela Kolbe, Landrat Henry Graichen, der Pegauer Bürgermeister Frank Rösel, Betriebsratsvorsitzende zweier Unternehmen aus dem Kohlerevier sowie das im Pegauer Ortsteil Kitzen angesiedelte Start-Up MadebyMade vertreten.
Während Daniela Kolbe betonte, dass aus gewerkschaftlicher Sicht ein zentrales Ziel des Strukturwandels der Erhalt und die Schaffung „gut bezahlter und tarifgebundener Jobs“ ist, unterstrich Landrat Henry Graichen die „Antennenfunktion“ unseres neuen Büros. Wichtige Aufgabe sei es, die Sorgen, Nöte und Ideen der Beschäftigten aus dem Revier aufzunehmen und bestenfalls zu passenden Projekten zu formen.
Dabei sei er vor allem „dem DGB dankbar, dass er mit seinem Büro nicht in ein Oberzentrum, sondern mitten ins Kohlerevier geht“.
Die Betriebsratsvorsitzenden Matthias Lindig (MIBRAG) und Andreas Zielke (DOW Olefinverbund GmbH) stellten zusätzlich heraus, dass besonders die jüngeren Menschen eine klare Perspektive brauchen. Während die MIBRAG beispielsweise im kommenden Jahr erstmals im IT-Bereich ausbilden wird, stünden bei DOW bereits jetzt Pläne zur Diskussion, die sich am Jahr 2050 orientieren.
So mahnte Andreas Zielke, dass für Projekte, die Jobs am traditionsreichen Industriestandort sichern, in den nächsten Wochen und Monaten Weichen gestellt werden müssen, um deren Wirkung bis 2038 zu sehen.
Dass die Transformation der Region bereits im Gange ist, zeigt sich am Beispiel des Start-Up Unternehmens Madebymade, welches mittlerweile „Deutschlands größter Insektenzüchter“ ist, wie Charlott Ochsenfahrt berichtete. Mitarbeiter seien extra wegen des stark wachsenden Unternehmens in die Region gezogen.
Unser Büro soll zentrale Anlaufstelle für Fragen des Strukturwandels sein. Ziel ist die aktive Mitgestaltung und Unterstützung bei der Umsetzung von Ideen und Anregungen der Menschen, insbesondere aber der Beschäftigten, in den Kohleregionen. Hierzu wird es in den nächsten Wochen und Monaten bei verschiedenen Veranstaltungen durchgeführt durch unser Büro und dem Revierwendebüro Halle (Saale) Gelegenheiten geben.