Betriebsräte und Mitarbeitervertretungen diskutieren Chancen und Durchsetzungsmöglichkeiten für Gute Arbeit
Das Gesundheitssystem unterliegt seit langem gravierenden Kosten- und Veränderungsdruck. Wettbewerb und ein Zwang zur Kosteneffizienz der angebotenen Leistungen gehören längst zum Alltag. Gleichzeitig entwickeln sich neue Versorgungsmodelle, andere Formen der Arbeitsteilung, neue Berufsbilder und Ausbildungsgänge bei ausdifferenzierenden Anforderungen an die Gesundheitsbeschäftigten.
Dieser Strukturwandel prägt massiv die Arbeit und Kultur in Einrichtungen der Gesundheitsversorgung. Beim nun mehr 5. Betriebs- und Personalräte-Netzwerk Gesundheit in der Lausitz tauschten sich Betriebsräte und Mitarbeitervertretungen aus Kliniken, Rettungsdiensten sowie Alten- und Pflegeheimen am 13. Mai 2024 dazu aus. Der betriebliche Alltag der Kolleginnen und Kollegen ist geprägt von Personalmangel. Unterbesetzungen auf den Stationen und in den Schichten, Überstunden und zunehmende Krankheitsausfälle prägen das Bild. Die Belastung der Kolleg:innen ist massiv gestiegen und die eigentlich als schön und erfüllend empfundene Arbeit der Kollegen erfährt keine oder nur mangelnde Wertschätzung.
Neben dem Austausch über die aktuelle Lage standen bei diesem Treffen in den hellen und freundlichen Räumen des IBA Studierhauses Lausitzer Seenland e.V. in Großräschen die Beteiligung und Handlungsoptionen für Gute Arbeit im Fokus. Die Teilnehmenden tauschten sich in Kleingruppen und im Plenum zu ihren Ansätzen in ihrer Arbeit als betriebliche Interessenvertretungen ihrer Kollegen aus und entwickelten in der Diskussion kreative Ideen, wie sie Gute Arbeit gemeinsam im Betrieb und in der Region voranbringen können. Ein wichtiger Fakt kam dabei immer wieder zum Tragen: Gute Arbeit geht einher mit guten Tarifverträgen und guter betrieblicher Mitbestimmung.
Die nächsten Netzwerktermine sind: 23. September 2024 und 18. November 2024.